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Letzter Einsatz:

30.09.2024

10:01

 FEUK

                                Redderbarg

   Brannte Müllcontainer

Unsere Ehrenabteilung im Juni 2015Unsere Ehrenabteilung im Juni 2015

Entstehung der Feuerwehr

Am Himmelfahrtstag des Jahres 1842 brach in der Hamburger Deichstraße in einem Speicher ein Feuer aus. In dem gefüllten Speicher fanden die Flammen reichlich Nahrung und durch den starken Wind begünstigt wurde aus diesem Feuer ein Großbrand, der in 3 Tagen einen großen Teil der Stadt in Asche legte.
Die Hamburger "Wittkittel", so benannt nach ihren weißen Segeltuchrücken, bezahlte Männer von privaten Löschanstalten der Stadt, die Vorgänger unserer heutigen Feuerwehr, konnten trotz Verstärkung durch Ihre Kollegen aus Lübeck, Kiel und Lüneburg die Katastrophe nicht abwenden. Der "Rote Hahn" hatte wieder einmal Oberhand behalten.
Diese Schreckensnachricht ging wie ein Lauffeuer durch Deutschland. Hatte Hamburg doch zu dieser Zeit die besten Wittkittel des Landes und da direkt am Wasser gelegen die besten Löschmüglichkeiten. Die Stadt- und Landesväter machten sich nun Gedanken über wirksame Einrichtungen zur Bekämpfung von Schadenfeuern. Man hatte eine zündende Idee. Die bisher üblichen Pflichtlöschmannschaften sollten durch Freiwillige Feuerwehren abgelöst werden.
Schon im Jahre 1846 wurde vom Stadtbaumeister Chr. Hengst in Durchlach bei Karlsruhe die erste Freiwillige Feuerwehr gegründet. Diese Wehr bestand schon 1847 beim Brand des Karlsruher Hoftheaters Ihre Feuerprobe und ersparte dieser Stadt das furchtbare Schicksal Hamburgs.
Dem Bespiel der Durchlacher folgend wurden nun in Deutschland überall Freiw. Feuerwehren gegründet. Besonders die Männer der Turnvereine stellten sich als Mitglieder zur Verfügung. Das erste Deutsche Turnerfest 1863 in Leipzig, bei dem eine große Übung der Feuerwehr gezeigt wurde, war ein besonders wertvoller Anstoß zur Gründung weiterer Freiw. Feuerwehren in Deutschland. Nun hatte der Rote Hahn einen starken Gegner gefunden.
Heute gibt es fast in jedem Ort von Deutschland eine Feuerwehr und mit über 800.000 Freiw. Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen, 25.000 Berufsfeuerwehrleuten, ca. 3800 Werkfeuerwehrangehörigen und ca 90.000 Jugendfeuerwehrangehörigen ist die Feuerwehr heute zur weitaus größten Organisation in Deutschland geworden.


Gründung der FF Lemsahl-Mellingstedt

In Lemsahl-Mellingstedt wurde im Jahre 1890 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Unter der Leitung von Hauptmann Otto Hubatsch wurde fleißig geübt, und somit konnte bereits ein Jahr später im Jahre 1891 die bekannte Eimerkette von einer mit Pferden bespannten Handdruckspritze abgelöst werden. 


Truppführer Lehrgang Hugo Bittner im Jahr 1952Truppführer Lehrgang Hugo Bittner im Jahr 1952Auf dem Lemsahler Dorfplatz wurde zentral ein erstes Spritzenhaus errichtet. Wer von den Bauern bei Ausbruch eines Feuers mit seinen Pferden zum Bespannen der Spritze am schnellsten zur Stelle war, bekam eine Prämie. Somit war gewährleistet, dass schnell ausgerückt werden konnte. So wurde in Lemsahl-Mellingstedt über 30 Jahre mehr oder weniger erfolgreich der "Rote Hahn" (das Feuer) bekämpft. Die Führung der Wehr wechselte von Otto Hubatsch auf den Landwirt Wilhelm Ehrich und später auf den Landwirt und damaligen Gemeindevorsteher Wilhelm Kramp.
Damals gehörte die Dorfgemeinschaft Lemsahl-Mellingstedt noch zum Kreis Storman, also zu Schleswig-Holstein, was sich auch heute noch im Wappen der Wehr widerspiegelt.
In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Handdruckspritze nach 40 Jahren durch eine tragbare Motorspritze abgelöst (sehr ähnlich den heutigen Tragkraftspritzen und für die damalige Zeit ein enormer Gewinn). Für die treuen Pferde hieß es nun auch "Abspannen". Die neue Motorspritze wurde in einem Spritzenanhänger mit einem LKW des Baustoff- und Kohlehändlers Rudolf Finnern (der seinen Betrieb an der Lemsahler Landstraße hatte) zur Brandstelle gezogen. 1934 übernahm der Gastwirt Paul Sievers für ein Jahr die Führung der Wehr. Sein Nachfolger war Hermann Buck, unter dessen Führung die Wehr dann eine der härtesten Feuerproben ihrer Geschichte in den Hamburger Bombennächten des Jahres 1943 zu bestehen hatte. Zu dieser Zeit bekam die Wehr einen offenen motorisierten Mannschaftswagen zum Ziehen des Spritzenanhängers gestellt. Da Lemsahl-Mellingstedt 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet worden war, gehörte die Wehr ab da an zur Feuerlöschpolizei Hamburg. Offiziell hieß die Wehr nun "leichte Löschgruppe 23b".
Das Spritzenhaus auf dem Lemsahler Dorfplatz wurde zu klein und Fahrzeug und Anhänger wurden in einer Remise am Sarenweg untergebracht. Bald wurde der offene Mannschaftswagen gegen ein geschlossenes Löschfahrzeug vom Typ LF 8 (mit einer Pumpenleistung von 800l pro Minute) ausgetauscht.
Hermann Buck kämpfte ab da an für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es ihm, dass Lemsahl-Mellingstedt eines der ersten Feuerwehrgerätehäuser bekam, welche für die Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg nach dem Kriege erbaut wurden. Dieses wurde 1954 durch den damaligen Wehrführer Otto Claußen übernommen und ist noch heute Standort der Wehr.Gruppenfoto der FF Lemsahl-Mellingstedt (Jahr unbekannt)Gruppenfoto der FF Lemsahl-Mellingstedt (Jahr unbekannt)
Diese Zeit war sehr bewegt, es gab viele Einsätze für die Wehr. Das Wittmoor, damals noch kein geflutetes Naturschutzgebiet, brannte im Sommer regelmäßig und hielt die Feuerwehrleute aus Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt und Glashütte teilweise über Tage in Atem. Als Erinnerung ist deshalb später im alten Teil der Wache ein Wandgemälde im Jahre 1966 erstellt worden.

Unter der Führung von Friedel Behncke war die Wehr mehrere Tage bei der großen Flutkatastrophe 1962 in Hamburg im Einsatz. In diesem Jahr wird der Wehr auch ein Tanklöschfahrzeug TLF 8(Leistung wie LF 8, jedoch 800l Wassertank) vom Bund zur Verfügung gestellt und erhöht somit die Einsatzmöglichkeiten enorm.
Zum 75-jährigen Jubiläum 1965 erhält die Wehr ein neues Löschfahrzeug LF16VTS (mit einer Pumpenleistung von 1600l pro Minute) als Ersatz für das alte LF 8. Damit war die Wehr nun für damalige Zeiten bestens ausgerüstet.

Im Jahre 1967 wird von der Feuerwehr Hamburg der erweiterte Katastrophenschutz übernommen. Durch diese Umstellung werden der Wehr ein Schlauchkraftwagen und ein Großraumkrankenwagen zugeteilt. Die Wehr muss nun 4 Fahrzeuge besetzen und auch für überörtliche Einsätze zu jeder Zeit bereit sein.Gruppenfoto zum 90 jährigem Jubiläum im Jahr 1980Gruppenfoto zum 90 jährigem Jubiläum im Jahr 1980
Nach dem unerwarteten Tod des Wehrführers Jürgen Wichmann übernimmt im Jahre 1973 Hugo Bittner das Amt des Wehrführers. In seiner Amtszeit kommt es zum ersten überörtlichen Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Lemsahl-Mellingstedt als Mitglied im Katstrophenschutz. Es ging weit über die Landesgrenzen hinaus in den Landkreis Gifhorn in Niedersachsen. Mit 22 Kameraden wird die Wehr im August 1975 an 5 Tagen bei der großen Waldbrandkatastrophe eingesetzt. Es war wohl einer der längsten und härtesten Einsätze der Wehr.
Um die Versorgung des Nordens von Hamburg bei Einsätzen von mehr als 4 Stunden sicher zu stellen, wurde der Wehr 1976 ein Feldkochherd (Gulaschkanone) zur Verfügung gestellt. Diese Sonderkomponente ist bis heute Teil des Aufgabengebietes der Wehr. Nach erreichen der Altersgrenze übernahm 1981 Hans v. Appen das Amt des Wehrführers und führte dieses bis zu seinem Tod 1985. Im Jahre 1985, unter der Führung von Günter Rellien, wurde der Anbau der Remise an der Wache realisiert, sowie sie heute zu finden ist. Übung beim 100 jährigem Jubiläum der FF Lemsahl-MellingstedtÜbung beim 100 jährigem Jubiläum der FF Lemsahl-Mellingstedt

1993 übernahm Bernd Finnern die Leitung der Wehr. Unter seiner Führung gab es viele Neuerungen für die Wehr: Mitte der 1990er Jahre wurde die erste Kameradin in Lemsahl-Mellingstedt aufgenommen. Sie folgte ihrem Vater und Bruder, und trat in die Feuerwehr ein. Während seiner Amtszeit ist im Mai 1994 die Jugendfeuerwehr Lemsahl-Mellingstedt gegründet worden, die auch heute noch mit 14 Mitgliedern aktiv ist. Im Jahr 2000 wurde der alte Feldkochherd durch den heutigen abgelöst und im Jahr 2001 durfte die Wehr ein neues modernes Löschahrzeug LF16/12 übernehmen.
Es kam zu einigen großen Schadenslagen in der sich die FF Lemsahl-Mellingstedt bewähren musste: ob bei dem Kühlhausbrand in Hammerbrook, der die Feuerwehr Hamburg über mehrere Tage im Atem hielt, die Hilfe beim "Ausglasen" in Finkenwerder nach schweren Hagelschauern oder die Jahrhundertflut in Dresden 2002. Viele der großen und kleinen Einsätze sind in den Köpfen der Kameraden und Kameradinnen präsent und werden immer noch den jüngeren Kameraden erzählt.
2009 übergab Bernd Finnern die Amtsgeschäfte nach 16 Jahren an den neuen Wehrführer Knut Ebeloe der bis dato sein Vertreter gewesen ist.
Auch in seiner Amtszeit hat die Wehr einiges erlebt: im Jahr 2010 kam das neues Löschfahrzeug LF 20 KatS vom Bund, als Ersatz für das LF 16/TS (das noch viele Lemsahl-Mellingstedter als "den Rundhauber" kennen).
Auch war die Wehr wieder bei der Flut in Dresden 2013 mit im Einsatz, unter anderem dieses Mal mit der Sonderkomponente Versorgung.
Es galt bis zu 250 Personen rund um die Uhr mit Frühstück, Mittagessen Abendbrot und einer Nachtstärkung für den Katastrophen Einsatz fit zu halten. Andere Kameraden der Wehr waren klassisch zum Sandsäcke Füllen und Dämme Bauen eingeteilt.
Im Jahr 2015 begeht die Wehr nun ihr 125 jähriges Jubiläum.
Am 18.06.2015 trafen sich die Kameraden der FF Lemsahl-Mellingstedt zur Wahl des neuen Wehrführers, da die Amtszeit von Knut Ebeloe abgelaufen war und er aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl stand. Boris Finnern wurde als neuer Wehrführer in das Amt gewählt.

Knut Ebeloe übergab beim 125 Jährigen Jubiläum der FF Lemsahl-Mellingstedt offiziell sein Amt an Boris Finnern. Boris Finnern schreibt nun ein neues kapitel in der FF Lemsahl-Mellingstedt. Nach seinem Großvater Günter Rellien und seinem Vater Bernd Finnern ist nun die 3te Generation einer Familie in der Wehrführung unserer Wehr.


So ist aus der Eimerkette vor über 125 Jahren heute eine Freiwillige Feuerwehr mit 2 Fahrzeugen entstanden. Was der Eimerkette vor über 125 Jahren nicht gelang, schafft heute eine gut ausgebildete Feuerwehr. Heute ist es aber nicht mehr nur der Kampf mit dem "Roten Hahn" der die Feuerwehr fordert. Die Vielzahl der Einsätze sind technische Hilfeleistungen und der Rettungsdienst. Die hierfür erforderliche vielseitige Ausbildung ist in guter kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr vorhanden. (Die heutigen Fahrzeuge und Fotos finden Sie unter dem Menüpunkt Fahrzeuge)
Mancher Mitbürger von Hamburg ist vielleicht der Meinung, dass eine Freiwillige Feuerwehr bei 2000 Berufsfeuerwehrleuten überflüssig ist. Die Väter der Stadt sind aber anderer Meinung. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat heute 86 Freiwillige Feuerwehren mit ca. 2500 Kameradinnen und Kameraden, die auf 12 Bereiche aufgeteilt sind und unterstehen der Behörde für Inneres und Sport, ebenso wie die Berufsfeuerwehr. Die Freiw. Feuerwehren sind in den Ortsteilen der Stadtbezirke ansässig und ortskundig und leisten schnelle Hilfe. Ob allein verantwortlich oder aber in zusammen Arbeit mit der Berufsfeuerwehr. Die Alarmierung erfolgt heute über Funkmeldeempfänger die jeder Angehörige mit sich führt.
Für viele ist es immer so selbstverständlich wenn die Feuerwehr "Das Mädchen für alles" anrückt. Auch manchem Lemsahl-Mellingstedter Mitbürger ist es gar nicht so recht bekannt, dass es noch eine Freiw. Feuerwehr im Ort gibt.
Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Lemsahl-Mellingstedter bei uns engagieren würden.

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